Rotwein Allergie + Unverträglichkeit – Test, Symptome & Ursachen
Zu einem guten Essen oder einem romantischen Abend gehört für viele Menschen ein Glas Rotwein einfach dazu. Wenn der Genuss aber zu unangenehmen Symptomen führt, muss eine Rotwein Allergie in Betracht gezogen werden. Was genau das ist, welche Symptome damit einhergehen und wie man sich zu Hause selbst auf eine Rotwein Unverträglichkeit testen kann, verrät dieser Artikel.
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Was ist eine Rotwein Allergie?
Bei einer Rotweinallergie reagiert der Körper mit Abwehr auf den Wein. Dahinter steckt meist einer dieser drei Gründe:
Histaminintoleranz
Rotwein enthält beträchtliche Mengen Histamin. Dabei handelt es sich um ein Gewebshormon, das als Botenstoff in Erscheinung tritt und vom Körper selbst hergestellt werden kann. Eine der wichtigsten Aufgaben von Histamin ist das Einleiten von allergischen Abwehrreaktionen. Wer von einer Histaminintoleranz betroffen ist, kann den Botenstoff nur unzureichend abbauen. In der Folge kann es insbesondere dann, wenn histaminreiche Lebensmittel konsumiert werden, leicht dazu kommen, dass extrem viel des Hormons im Organismus verbleibt, was dann zu den typischen allergischen Symptomen führt.
Reaktion auf Sulfite
Alternativ kommt auch eine allergische Reaktion auf die enthaltenen Sulfite infrage.
Rückstände aus dem Klärprozess
Letztendlich ist zudem eine Reaktion auf Rückstände, die aus dem Klärprozess stammen, möglich. Wein wird oft unter Zuhilfenahme von Hühnereiweiß oder Fischproteinen geklärt. Stoffe, die die Weinunverträglichkeit erklären können.
Auffällig ist, dass Betroffene nicht auf alle Weine gleich reagieren. Von drei unterschiedlichen Rotweinen kann einer starke Symptome verursachen, der zweite führt zu leichten Beschwerden und beim Konsum des Dritten passiert gar nichts. Je nachdem, welche Trauben auf welche Art verarbeitet wurden, wie der Klärprozess vonstattenging und wie lange der Wein gelagert wurde, äußert sich die Weinallergie auf verschiedene Weise. Liegt der Unverträglichkeit von Rotwein eine Histaminintoleranz zugrunde, lässt sich beispielsweise in vielen Fällen leicht Abhilfe schaffen, indem man auf Weißwein umsteigt. Dieser enthält deutlich weniger Histamin, sodass es zu milderen oder zu gar keinen Symptomen kommt.
Was sind die typischen Symptome?
Folgende Symptome können auf eine Rotwein Unverträglichkeit hinweisen:
Haut
Insbesondere die Haut wird oft in Mitleidenschaft gezogen. Es bilden sich Ausschläge, Ekzeme, Pusteln, Rötungen und erhitzte Schwellungen, die zumeist mit einem Juckreiz einhergehen und erst nach etwa 24 Stunden abklingen.
Herz-Kreislauf-System
Betroffene berichten außerdem von Herzrasen, Schwächeanfällen, Erschöpfungszuständen und kräftigem Herzklopfen, oftmals begleitet durch ein Schwindelgefühl.
Magen-Darm-Trakt
Hinzu kommen typische Magen-Darm-Beschwerden, wie Durchfall, Blähungen, Verstopfung, Völlegefühle, laute Darmgeräusche und Übelkeit.
Atemwege und Schleimhäute
In manchen Fällen sind auch die Schleimhäute und die Atemwege betroffen. Die Nase läuft, es kommt zu Atemnot, Niesen und Husten und auf der Mundschleimhaut bilden sich Bläschen.
In welcher Kombination die geschilderten Symptome auftreten, unterscheidet sich von Fall zu Fall. Deshalb ist es wichtig, die individuelle Symptomatik genau zu beobachten.
Inhaltsstoffe von Rotwein
Was ist eigentlich drin in dem schmackhaften Getränk, das in geringen Mengen sogar gesundheitsfördernd sein soll? Rotwein setzt sich aus folgenden Inhaltsstoffen zusammen:
Wasser, Alkohol und Extrakt
Rotwein besteht, je nach Marke, Rezeptur und Verarbeitung, zu 70 % bis 85 % aus Wasser, zu 10 % bis 15 % aus Alkohol und zu 15 % bis 20 % aus Extrakt. Mit Extrakt sind alle Stoffe gemeint, die nicht verdampfen. Dazu gehören zum Beispiel Säuren, Glycerin und Aromastoffe.
Vitamine und Mineralstoffe
Durch das Zusetzen von Hefe befinden sich die Vitamine B1 und B2 in kleinen Dosen im Wein. Hinzu kommen die Mineralstoffe Kalzium, Magnesium, Phosphor, Eisen, Kalium, Zink und Mangan. Ein Glas Rotwein deckt den Tagesbedarf an Eisen, Kalium und Magnesium eines Erwachsenen zu rund 4 %.
Tannine
In Einzelfällen kann bei einer Rotwein Unverträglichkeit Tannin als „Übeltäter“ infrage kommen. Dabei handelt es sich um Gerbstoffe, die natürlich in den Kernen, Kämmen und Häuten von Trauben vorkommen und in geringen Mengen im Wein zu finden sind. Diese Stoffe sind bekannt dafür, Kopfschmerzen zu verursachen.
Zucker
Je nach Art und Dauer des Gärungsprozesses, enthält Rotwein unterschiedliche Mengen an Zucker in Form von Glukose und Fruktose. Die Symptome einer Weinallergie können unter Umständen also auch für eine Fruktoseintoleranz sprechen.


Wie macht man den Rotwein Unverträglichkeit Test?
Möchte man einen Selbsttest für zu Hause durchführen, um der potenziellen Unverträglichkeit von Rotwein auf den Grund zu gehen, bestellt man sich einfach ein Testkit und schon kann es losgehen. Man säubert eine Fingerkuppe mit einem Desinfektionstuch, sticht mit einer Lanzette hinein und gibt das austretende Blut in das Probenröhrchen.
Dann sendet man die Probe auf dem Postweg an das Labor, wo sie ausgewertet und analysiert wird. Im Detail wird dort die Menge an IgE-Antikörpern, also Abwehrstoffen des Körpers, im Blut gemessen, und zwar jeweils direkt nachdem das Blut mit dem potenziellen Allergen in Kontakt gebracht wurde.

Welche Resultate erhält man hinsichtlich der Unverträglichkeit?
Nach der Analyse sind die Ergebnisse online einsehbar und können meist auch als PDF-Datei heruntergeladen werden. Der Ergebnisbericht umfasst die ermittelten Werte in Bezug auf die einzelnen Lebensmittel, die im Rahmen der Analyse berücksichtigt wurden. Außerdem ist den Resultaten zu entnehmen, ob in den einzelnen Fällen eine Unverträglichkeit bestätigt oder ausgeschlossen wurde.
Dabei ist zu bedenken, dass es sich lediglich um Momentaufnahmen handelt. Auf die Messungen, die im Labor vorgenommen wurden, ist zwar größtenteils Verlass, ein solcher Selbsttest kann aber keine ausführliche Untersuchung und Beratung bei einem Allergologen ersetzen.
Warum sind Frauen stärker betroffen?
Fakt ist, dass rund 80 % der Menschen, die unter einer Rotwein Unverträglichkeit zu leiden haben, dem weiblichen Geschlecht angehören. Warum genau das so ist, ist bislang nicht eindeutig geklärt. Es wird aber vermutet, dass der weibliche Hormonhaushalt hierbei eine zentrale Rolle spielt.
Mehr zum Thema „Lebensmittelunverträglichkeit Test“
Abgesehen von der Rotwein Allergie existieren noch viele weitere Unverträglichkeiten und Intoleranzen, die Betroffenen das Leben schwer machen können. Alle wichtigen Infos sowie praktische Tipps und Hinweise sind auf der Unverträglichkeiten Seite zu finden.