Thunfisch Unverträglichkeit – Test für zu Hause
Viele Menschen essen mit Vorliebe gerne Fisch, wobei der Thunfisch zu den „All Time Favorites“ in Deutschland gehört. Doch nicht immer wird er gut vertragen, sodass unangenehme Symptome die Folge sein können. Wir klären auf und schildern nachfolgend mitunter die Symptome der Thunfisch Unverträglichkeit und die bestehenden Möglichkeiten, dieser auf den Grund zu gehen.
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Was ist eine Thunfisch Unverträglichkeit?
Liegt eine Unverträglichkeit von Thunfisch vor, treten wenige Minuten bis zu zwei Tage nach dessen Verzehr verschiedene Symptome auf, die später in diesem Text noch genauer erklärt werden. In den meisten Fällen wird nicht der Thunfisch per se schlecht vertragen, sondern speziell das darin enthaltene Histamin. Dabei handelt es sich um ein Gewebshormon, das mitunter als Botenstoff fungiert und natürlich im menschlichen Körper vorkommt, diesem aber auch durch Nahrungsmittel zugeführt wird.
Thunfisch gehört, neben Hering und Sardine, zu den besonders histaminreichen Fischsorten, doch auch Käse, Fleisch und manche Gemüsesorten können beträchtliche Mengen des Stoffs enthalten. An und für sich ist Histamin, das im Körper aus Eiweißbausteinen gebildet wird, ein sehr nützliches Amin und an vielen Prozessen beteiligt. Es senkt zum Beispiel den Blutdruck, weitet die Blutgefäße und spielt eine wichtige Rolle in Bezug auf die Lernfähigkeit, das Gedächtnis, die Emotionskontrolle und den Schlaf-Wach-Rhythmus. Insbesondere ist es allerdings zuständig für allergisch bedingte Entzündungsprozesse.
Histaminintoleranz – Kurzübersicht
Die Histaminintoleranz, deren Symptome zum Beispiel durch den Konsum von Thunfisch ausgelöst werden können, ist ein komplexes Thema, dessen zentrale Eckpunkte wir an dieser Stelle vereinfacht zusammenfassen:
Auftreten
Grundsätzlich kann die Intoleranz jeden treffen – unabhängig von Alter und Geschlecht. Auffallend ist jedoch, dass überdurchschnittlich viele Betroffene Frauen mittleren Alters sind. Diese Personengruppe ist demnach als besonders gefährdet einzustufen.
Ursache
Die Frage nach den Ursachen ist bis heute nicht zu 100 % geklärt. Experten gehen allerdings davon aus, dass die Symptome keine Folge einer Überreaktion des Immunsystems sind. Vielmehr wird eine angeborene oder erworbene Fehlfunktion im körperinternen Histamin-Abbauprozess vermutet. Der Körper baut weniger Histamin ab, als er produziert oder mit der Nahrung aufnimmt. Sobald ein individueller Wert überschritten ist, machen sich erste Symptome bemerkbar.
Behandlungsmöglichkeiten
Eine bestehende Histaminintoleranz wird zumeist ausschließlich durch eine angepasste Ernährung behandelt. Sprich: Betroffene halten sich an einen bestimmten Ernährungsplan und verzichten so zum Beispiel auf Thunfisch. Außerdem setzen sie Medikamente, die sich nachteilig auf den Histamin-Abbau auswirken, nach Möglichkeit ab. Zusätzlich werden manchmal bestimmte medikamentöse Präparate zum Symptom-Management eingesetzt.
Welche Symptome können sich zeigen?
Die Palette an Symptomen, die mit der Histaminintoleranz in Verbindung gebracht werden und demnach bei einer Thunfisch Unverträglichkeit auftreten können, ist breitgefächert. Diese Beschwerden werden von Betroffenen besonders häufig genannt:
Gehirn
Regt Histamin die Freisetzung von Stickstoffmonoxid an, können sich die Arterien in den Hirnhäuten ausdehnen, was zu intensiven Kopfschmerzen führt. Dieser Mechanismus kann zeitgleich Schwindel und ein Übelkeitsgefühl auslösen. Daneben ist er manchmal auch für Konzentrationsschwäche und Müdigkeit verantwortlich.
Haut
Der Stoff kann die sogenannte Nesselsucht hervorrufen, in deren Rahmen sich rote, geschwollene und heiße Quaddeln auf der Haut bilden. Diese jucken oft unangenehm und bleiben in vielen Fällen rund 24 Stunden auf der Haut, bevor sie sich langsam zurückbilden.
Magen-Darm-Trakt
Histamin fördert die Produktion von Magensäure und aktiviert die darmeigenen Muskelzellen. In der Folge kommt es zu Magenkrämpfen, Bauchweh, Sodbrennen, Durchfall und Blähungen.
Herz-Kreislauf-System
Werden die Herzkranzgefäße durch zu viel Histamin geweitet, sind Herzrhythmusstörungen, wie zum Beispiel Herzrasen, keine Seltenheit.
Inhaltsstoffe & Nährwerte von Thunfisch
Thunfisch enthält massenhaft Eiweiß und wird daher von Menschen geschätzt, die Wert auf eine proteinreiche Ernährung legen.
- 100 g des Fischs haben rund 115 Kalorien, über 17 g Eiweiß sowie beträchtliche Mengen an den Mineralstoffen Phosphor und Kalium.
- Mit deutlich geringerer Dosis sind verschiedene Vitamine vertreten.
- So beinhalten 100 g Thunfisch beispielsweise 0,5 mg Vitamin C, 0,9 mg Vitamin E und 0,3 mg Vitamin B6.
- Über 60 % der Kalorien des Thunfischs liefert das enthaltene Eiweiß, dem Fettanteil fallen 4 % der Gesamtmenge an Kalorien zu.
Diese Angaben gelten jedoch lediglich für unbehandelten Thunfisch, der im eigenen Saft eingelegt ist, und lassen sich nicht ohne weiteres auf Ölkonserven oder frittierte Produkte übertragen.


Wie kann man eine Thunfisch Unverträglichkeit zu Hause testen?
Wird als Auslöser der Unverträglichkeit Thunfisch vermutet, besteht tatsächlich die Möglichkeit, im ersten Schritt einen Selbsttest durchzuführen. Das funktioniert ganz einfach vom heimischen Wohnzimmer aus, wobei die Probenentnahme nur wenige Minuten in Anspruch nimmt. Man säubert eine Fingerkuppe mit einem Desinfektionstuch, nimmt mit der Lanzette einen Einstich vor und füllt einige Tropfen Blut in das Probenröhrchen.
Nach dem Versand der Probe heißt es: Abwarten, bis die Ergebnisse vorliegen. Im Labor wird die Reaktion der Blutprobe auf verschiedene Nahrungsmittel, darunter meist Getreide, Fisch, Nüsse und Gemüsesorten, getestet. Im Fokus steht dabei der Bio-Marker IgG4, mit dessen Analyse sich eine Aussage über die jeweilige Verträglichkeit oder Unverträglichkeit und deren Stärke treffen lässt.

Welche Resultate erhält man?
Bei einem Test auf eine Unverträglichkeit von Thunfisch wird ausschließlich das Immunglobulin vom Typ IgG4 betrachtet. Die Ergebnisse, die nach der Analyse online abgerufen werden können, listen sämtliche Lebensmittel, mit denen die Blutprobe in Kontakt gebracht wurde, auf und geben Auskunft über die Verträglichkeit in den einzelnen Fällen. Wurde eine Unverträglichkeit festgestellt, erhält man oftmals zusätzlich eine Information über deren Stärke.
Manche Anbieter fügen den Ergebnissen individualisierte und auf den Befund abgestimmte Handlungsempfehlungen bei, die dabei helfen können, die Ernährung anzupassen und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Dennoch muss gesagt werden, dass ein Selbsttest für Zuhause keine ärztliche Beratung und Diagnostik ersetzen kann. Im Zweifelsfall muss also immer ein Mediziner aufgesucht werden.
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Wenn der Thunfisch beziehungsweise das Histamin nicht der „Übeltäter“ ist, kommen eventuell andere Unverträglichkeiten infrage. Dazu gibt es verschiedene Lebensmittelunverträglichkeiten Tests. Alles dazu gibt es hier.